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EnigmA Amiga Run 1997 April
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EnigmA AMIGA RUN 17 (1997)(G.R. Edizioni)(IT)[!][issue 1997-04][EAR-CD].iso
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Mord_an_Senator_Williams
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1980-01-06
|
10KB
|
193 lines
Mord an Senator Williams
------------------------
Kurzgeschichte von Gorden Bewie
Senator Williams, der wegen seines Engagements für die Schwarzen schon
mehrmals Drohbriefe erhalten hat, wird ermordet in seinem Auto in einer
Tiefgarage aufgefunden. Er wurde von drei Revolverschüssen in den Rücken
getroffen. Auf dem Rücksitz seines Autos findet die Polizei einen Beken-
nerbrief der rassistischen Gruppe `RG`, und in der Nähe des Tatorts wird
die Tatwaffe gefunden. Inspektor Higgins, der die Untersuchungen in diesem
Fall übernommen hat, überbringt, Judy Williams, die schreckliche Nachricht.
"Sind sie Judy Williams? Ich bin Inspektor Higgins, vom 12. Polizei-
revier. Ihr Mann wurde tot aufgefunden."
"George, ermordet?"
"Moment mal, woher wollen sie wissen, daß er ermordet wurde?"
"Wegen den Drohbriefen, aber kommen sie doch erstmal herein."
"Welche Drohbriefe?"
"Mein Mann bekam seit Mitte des letzten Jahres, jeden Monat einen Droh-
brief, aber warum wollen sie das wissen?"
"In seinem Auto wurde ebenfalls ein Bekennerschreiben von einer rassistischen
Gruppe, genannt `RG` gefunden. Könnten sie mir die Briefe bitte mitgeben?"
"Ja, ich suche sie nur schnell alle raus."
Judy Williams gibt dem Inspektor die Briefe.
"Übrigens, wo waren sie zur Tatzeit?"
"Sie meinen, ob ich ein Alibi habe?"
Ohne lange zu überlegen kann Judy Williams mehrere Zeugen für ein stich-
haltiges Alibi benennen.
"Gut, ich nehme das zu Protokoll und werde es überprüfen. Haben sie
vielleicht eine Vermutung wer ihren Mann ermordet haben könnte?"
"So direkt kann ich ihnen niemanden nennen, aber mein Mann hatte seit
einiger Zeit eine Geliebte. Von der wollte er sich aber trennen. Viel-
leicht war es Eifersucht?"
"Wissen sie den Namen der Geliebten?"
"Angelika, besser gesagt Angie Simmons."
"Gut, dann will ich sie nicht weiter belästigen. Aber wenn ihnen noch
etwas einfallen sollte, geben sie mir bitte Bescheid."
"Ja, daß werde ich."
Higgins befragt später die Geliebte des Senators.
"Sind sie Angelika Simmons oder auch Angie genannt?"
"Ja, aber Angie nennt mich eigentlich keiner. Wie kommen sie darauf?"
"Ich bin Inspektor Higgins, darf ich herein kommen?"
"Ja, aber bitte doch."
"Kennen sie einen Senator Williams?"
"Diese Schlampe, ich bring sie um. Jetzt hetzt sie mir schon die Bullen
auf den Hals."
"Den Ausdruck habe ich überhört."
"Entschuldigen sie bitte, aber was ist mit George?"
"Er ist tot, erschossen."
"Und was habe ich mit der Sache zutun?"
"Naja, die Frau des Senators hat mir erzählt, daß sie die Geliebte von
ihm sind. Übrigens wo waren sie zur Tatzeit?"
"Ich habe nichts mit dem Mord zutun. George wollte sich so wieso von
seiner Frau trennen und mich heiraten."
"Ja gut, aber wo waren sie zur Tatzeit?"
"Ich war hier. Alleine in meiner Wohnung und jetzt wohl für immer."
"Gut falls ihnen noch irgendetwas einfallen sollte, informieren sie mich
bitte."
"Ich glaube nicht das mir noch etwas einfallen sollte."
Am nächsten Tag durchsucht die Polizei die Wohnung von Angie Simmons. Dabei
finden sie einen Brief, der anhand der Fingerabdrücke von Senator Williams
ist, der an Angie gerichtet ist:
Meine geliebte Angie,
ich weiß, daß es in letzter Zeit viele Spannungen zwischen uns gab
und deshalb muß ich Dir mitteilen, daß ich aus politischen Gründen
das Verhältnis zu Dir nicht mehr aufrecht erhalten kann.
In Liebe George
Außerdem erfährt Higgins von einem Zeugen, der einen verdächtigen Mann
kurz vor dem Mord in der Tiefgarage beobachtet hat. Er identifiziert den
Mann als den schon lange von der Polizei gesuchten Killer Harry.
Zwei Tage später ist die Beerdigung von Senator Williams. Judy Williams
wirft zwei rote Rosen auf den Sarg ihres Mannes. Inspektor Higgins wundert
sich, daß nur sie bei der Beerdigung ist und nicht seine Geliebte Angie
Simmons. Langsam wird der Sarg hinab gelassen. Mit Tränen in den Augen
verläßt Judy den Friedhof.
Am nächsten Tag wird Angie erschossen in ihrer Wohnung aufgefunden. Am
Tatort werden noch andere Blutspuren gefunden, die aber nicht von Angie
stammen. Wie sich später herausstellt sind sie von Judy Williams. Der
Verdacht sie umgebracht zu haben, fällt anhand der Blutspuren, gleich auf
Judy Williams. Higgins fährt zu Judy, doch dort ist sie nicht aufzufinden.
Die Haushälterin meinte, sie wäre für ein paar Tage verreist, ins Ausland,
aber man könne sie bestimmt noch am Flughafen erreichen, da sie erst seit
15 Minuten weg sei. Higgins fährt zum Flughafen. An den Abflugschaltern
fragt Higgins nach, ob die Frau des Senators gesehen wurde. Endlich, am
Abflugschalter 10 erfährt er näheres.
"Haben sie die Frau des Senators gesehen?"
"Ja, aber wer sind sie?"
"Inspektor Higgins, in welchem Flugzeug sitzt sie?"
Die Frau am Abflugschalter sieht im Computer nach.
"Sie sitzt in der Maschine nach Paris."
"Wie komme ich zu der Maschine nach Paris?"
"Da hinten, Ausgang 101."
"Veranlassen Sie das das Flugzeug nicht startet."
Higgins begibt sich so schnell wie möglich zum Ausgang 101.
"Aber, daß schaffen sie nicht mehr. Die Maschine befindet sich schon
auf der Rollbahn."
Higgins läuft so schnell wie er noch nie in seinem Leben gelaufen ist.
Er erreicht das Flugzeug noch rechtzeitig vor dem Abflug. Die Stewardes
öffnet die Tür.
"Sind sie Inspektor Higgins?"
"Ja."
"Die Frau des Senators sitzt in der 62 Reihe."
Als Higgins an den Platz von Judy Williams gelangt ist, fragt sie erschrocken,
"Inspektor Higgins, ist noch irgendwas? Ich habe meine Aussage doch
schon vor Tagen gemacht!"
Higgins bemerkt, daß Judy Williams einen Verband an ihrem rechten Arm hat.
"Was haben sie denn mit ihrem Arm gemacht?"
"Ach ..., daß ist nur eine kleine Verstauchung."
Higgins nimmt ihren rechten Arm und macht den Verband ab.
"Sieht so eine Verstauchung aus?"
Higgins sieht eine lange, tiefe Schnittwunde.
"Tut mir leid, aber ich muß sie festnehmen, wegen Mordverdachts an
Angie Simmons und George Williams."
Higgins legt Judy Williams die Handschellen an. Sie geht ohne ein Wort
zu sagen mit dem Inspektor mit.
Auf dem Polizeirevier wird Judy Williams von Inspektor Higgins noch
einmal befragt.
"Haben sie ihren Mann erschossen?"
"Ja. Ich war es. Ich habe ihn gehaßt. Den ganzen Tag war er arbeiten
und am Abend ging er zu seiner Angie, nicht zu mir. Ihm war was
Jüngeres lieber, aber ich habe ihn geliebt, wirklich geliebt, während
seine Angie nur hinter seinem Geld, unserem Geld hinterher war. Spät
in der Nacht kam er dann nach Hause. Ich wußte ganz genau, daß er bei
Angie war, ich habe es gerochen. Ihr Parfüm klebte an seinem ganzen
Körper, `Pretty Lady`."
"Waren sie bei ihr in der Wohnung?"
"Ja, er hatte ja einen Schlüssel von ihr bekommen."
"Und dort haben sie den Brief versteckt!?"
"Welcher Brief?"
"Wir haben bei der Durchsuchung von Angie Simmons Wohnung einen Brief
von ihrem Mann gefunden, in dem er schreibt, daß er sich von ihr
trennen will."
"Davon habe ich nichts gewußt. Ich habe nur nach Anhaltspunkten
gesucht, wieviel Geld sie schon von uns auf die hohe Kante geschoben
hat. Doch eines Tages, als ich wiedermal in ihrer Wohnung war, kam
sie früher als erwartet nach Hause. Sie griff nach einem Messer
und bescherte mir die schöne Wunde. Da habe ich meine Pistole genommen
und sie erschossen. Danach bin ich wieder nach Hause und packte meine
Koffer."
"Aber wie ist das mit diesen Briefen von der rassistischen Gruppe?"
"Der in seinem Auto war von mir. Er hatte ja so viele Briefe bekommen,
da habe ich mir einen genommen. Als er dann spät abends wieder einmal
von seiner Angie kam, wartete ich in der Tiefgarage auf ihn. Ich setzte
mich auf den Rücksitz und er fragte mich, was los sei. Da habe ich
geschossen und ich hoffte somit, daß es seine Frage beantworten würde.
Dann legte ich den Brief auf den Rücksitz, beseitigte die Fingerabdrücke
auf dem Revolver und legte sie auf den Boden. Später kaufte ich mir eine
neue mit der ich Angie umgebracht habe."
"Doch leider haben sie die Quittung nicht vernichtet. Wir haben sie
nämlich bei einer Durchsuchung gefunden. Genauso wie wir einen alten
Mantel und einen Hut gefunden haben. Die Sachen stammen, aber nicht von
ihrem Mann."
"Ach ja, die Sachen. Ich habe nicht erwartet, daß sie mein Haus durch-
suchen. Ihnen, Herr Inspektor Higgins, fällt doch sicherlich was zu dem
Namen Harry was ein. Und das ein Zeuge eine Aussage darüber gemacht hat."
"Ja, aber ..., sie wollen mir doch nicht sagen, daß sie ...?"
"Doch. Bevor ich meinen Mann umgebracht habe, verkleidete ich mich als
den Killer Harry. Fotos über ihn erschienen ja im Fernsehen und in der
Zeitung. Ich habe einen guten Freund bestochen, eine falsche Aussage zu
machen, aber der wird jetzt wahrscheinlich irgendwo auf der Welt herum-
tummeln."
"Ja, in unseren Gefängnissen."
"Sie wußten es also schon die ganze Zeit."
"Ja, aber ich wollte es nochmal von ihnen hören."
Für Inspektor Higgins war der Fall geklärt, daß Judy Williams ihren Mann und
seine Geliebte Angie Simmons auf dem Gewissen hat. Judy Williams wurde ins
Gefängnis gebracht. Sie hoffte, daß sie bei der Verhandlung, für unzurech-
nungsfähig erklärt und nur in eine Anstalt eingeliefert wird.
Einen Monat später wurde sie bei der Gerichtsverhandlung wegen Doppelmords
zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch zwei Tage später erhängte sie sich mit
einem Bettlaken in ihrer Zelle. Für Higgins war die Akte Judy Williams
geschlossen. Er wurde für seine hervorragenden Leistungen, nicht nur in
diesem Fall, zum Oberinspektor befördert.
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